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Nachricht 168: Re: Leben und leben lassen

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Nachricht 168: Re: Leben und leben lassen


Nachricht von:  Martin Speiser
Vom:  26. Januar 2000 um 13:27:37 Uhr
Thema: Re: Leben und leben lassen
Als Antwort auf: Leben und leben lassen
Von: Karin
Vom: 26. Januar 2000 um 12:38:02 Uhr
Text:  Hi Karin,

»» Ich bin (notorische?) Alltagsradlerein, d.h. auch bei diesen sibirischen Temperaturen - schließlich können sich andere auch zum Skifahren warm anziehen - schwinge ich mich morgens auf mein Rad, um in die Arbeit zu fahren, abends dasselbige in die Gegenrichtung.

Da bist du nicht allein. Morgens geht's auf dem Birdy zum Zug, und je nach Lust und Laune kommt dann noch die S-Bahn und/oder Rad fahren zur Arbeit. Abends meistens sowieso, denn wer sich auf die S-Bahn in Stuttgart verläßt, ist verlassen.

Diese Woche bin ich aber noch nicht gefahren, es liegt noch Eis am Strassenrand. Und genau das von dir beschriebene Verhalten der Autofahrer bin ich schon gewohnt. Wenn man die dann an der nächsten Ampel erwischt und sie darauf anspricht hört man nur "Wieso, es war doch noch genug Platz?" Ich warte auf den Tag, an dem mich mal wieder einer zu dicht überholt, und dann vor mir parkt. Dann stehe ich mit dem Rad genauso dicht neben seine Tür. Wenn er dann mosert dass er nicht aus dem Auto kommt, sage ich ihm, dass ich genauso viel Abstand halte wie er oder sie, und das wohl nach deren Ansicht reicht.

»» Nun frage ich Euch: Kennt Ihr ähnliches Verhalten?
»» Ist es so schwer, Radfahrer auf der Straße wahrzunehmen?

Siehe oben, allerdings nicht nur im Winter. Im Winter ist es nur noch gefährlicher, da meistens Eis am Strassenrand liegt.

Die Wahrnehmung ist bei vielen Autofahrern auch im Sommer eingeschränkt, was man da alles erlebt. Da wird man überholt, und gleich darauf biegt der Überholer nach rechts ab. Völlig normal. Oder diese netten Radwege, die irgendwelche Verkehrsplaner so gerne anlegen, auf dem Gehweg in beide Richtungen befahrbar. Warum können motorisierte Verkehrsteilnehmer nicht erst am Haltestreifen halten, sondern erst an der Strasse? Und dann nur nach links schauen, nicht nach rechts.

Nachts kann man das noch mit den schlechten Scheinwerfern erklären, die uns leider vom KBA vorgeschrieben sind. (Kleiner Seitenhieb: vom ADFC hört man in der Richtung auch nix.) Ich habe immer darauf gehofft dass sich das mit den Grünen in der Regierung ändert, aber jetzt will deren verkehrspolitischer Sprecher auch noch Inliner auf Radwege lassen. Naja, eigentlich eh egal, die sind sowieso zugeparkt, voller Mülleimer, mit Scherben übersät, usw.

Zum Glück sind nicht alle Autofahrer so wie beschrieben, aber die schlechten fallen leider verstärkt auf.

Gruß,
Martin

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